18. Velociraptor

Anders als in diversen Filmen und anderen Medien dargestellt, handelte es sich bei Velociraptor um einen gerade einmal truthahngroßen, gefiederten Räuber, der zwar agil war, aber kein allzu schneller Läufer war.
Durch Untersuchungen der Skleralringe (Knochenringe in den Augen) von Velociraptor geht man davon aus, dass er nachtaktiv war, während die quasi häufigsten Beutetiere, Protoceratops (ein Ceratopsier, verwandt mit Triceratops), eher tagaktiv waren. Man geht heute davon aus, dass Velociraptor bei der Jagd seine vergrößerte Kralle an den Füßen genutzt hat, um sich an der sehr wehrhaften Beute festzukrallen, während er mit seinen Armschwingen und dem verstärkten Schwanz das Gleichgewicht halten konnte, um nicht abgeworfen zu werden.

Der Lebensraum von Velociraptor war vermutlich geprägt von Sanddünen und dazwischen verlaufenden, weit voneinander entfernten Flüssen. Neben dem Ceratopsier Protoceratops teilte sich Velociraptor seinen Lebensraum auch mit dem gepanzerten Ankylosaurier Pinacosaurus und dem Theropoden Oviraptor. Ein mit Bissspuren am Schädel erhaltenes Exemplar von Velociraptor deutet darauf hin, dass es auch zu Kämpfen innerhalb der Art kam, was möglicherweise mit Revieransprüchen zu tun gehabt hat. Solche Funde sind immer sehr interessant, da man dadurch neue Erkenntnisse über das Verhalten von ausgestorbenen Tieren erhält, die sonst nicht möglich wären.