STECKBRIEF:

Übersetzung: ‚gehörnte Echse‘ vom Griechischen ‚keras/keratos‘ (Horn) und ‚sauros‘ (Echse)
Familie: Ceratosauridae
Zeit: vor 160 Millionen Jahren im späten Jura
Verbreitung: Nordamerika, Ostafrika
Lebensraum: Farnsteppen, Flussniederungen
Lebensweise: Jäger, Fleisch- und Aasfresser, Rudeltier
Länge: 5,2 – 7 Meter
Größe: 2 Meter
Gewicht: 418-980 Kilogramm

Lebensweise

Ceratosaurus lebte zeitgleich mit anderen Raubsauriern wie Allosaurus und Torvosaurus sowie berühmten Pflanzenfressern wie Apatosaurus, Diplodocus und Stegosaurus. Das markanteste Merkmal von Ceratosaurus waren definitiv die drei Fortsätze an der Oberseite des Schädels: je einer über den Augen und ein einzelner über dem Nasenrücken (daher auch der Name ‚gehörnte Echse‘). Diese Fortsätze waren abgeflacht und vermutlich mit Keratin überzogen, wodurch sie noch größer werden konnten, als die Knochen selbst darstellen. Diese Merkmale waren wohl zum Imponieren gedacht und waren eventuell auch eine Hilfe, um andere Tiere derselben Art bereits auf größere Distanzen zu erkennen. Einige wissenschaftliche Arbeiten beschreiben Ceratosaurus als besser angepasst an die Jagd am und im Wasser, wo er sich möglicherweise in einem höheren Maße von Fischen, Krokodilen und ähnlichen aquatischen Tieren ernährt haben könnte als andere Raubsaurier, da seine Zähne öfter im Umfeld von Wasserkörpern gefunden wurden. Sein Körper war gedrungener mit höheren Rückenwirbeln als zum Beispiel Allosaurus, der vermutlich ein schnellerer Läufer war. Auf jeden Fall liegt die Vermutung nahe, dass er andere Nahrungsstrategien hatte als die zeitgleich lebenden, ähnlich großen Raubsaurier aus demselben Lebensraum, da sie sonst direkte Konkurrenz füreinander geworden wären (ähnlich wie Löwen und Leoparden heute unterschiedliche Nischen besetzen).

Ein weiterer Unterschied zu anderen Raubsauriern ist die Anwesenheit von sogenannten ‚Osteodermen‘ (wörtlich übersetzt ‚Hautknochen‘), ähnlich den kleinen Panzerplatten in der Haut von Krokodilen und Gürteltieren heutzutage. Eine Reihe solcher Osteoderme war wohl in der Mitte des Rückens vom Nacken bis zum Schwanz vorhanden, sowie weitere, kleinere Knöchelchen, die über den Körper verteilt waren. Wie genau letztere aufgeteilt waren, ist nicht bekannt, weil diese beim Fossilisieren meist verloren gehen und ihre Position ändern. Möglicherweise waren die Platten über den Augen und der Nase sowie die Osteoderm-Reihe in der Mitte des Rückens bunt gefärbt, um Partner zu beeindrucken oder Konkurrenten abzuschrecken.

Individuen

Das erste Exemplar (der ‚Holotyp‘ – anhand dessen die Art beschrieben wurde) war ein fast vollständig erhaltenes Skelett (mit Schädel), das in 1883 und 1884 von einem Farmer gefunden und ausgegraben wurde.