Maiasaura peeblesorum
Lebensweise
Maiasaura war ein großer Pflanzenfresser, vor allem bekannt durch ihre Lebensweise in teilweise gewaltigen Herden. Es war der erste Dinosaurier, bei dem man aufgrund von Fossilfunden Beweise für elterliche Fürsorge nachweisen konnte: In versteinerten Nestern wurden Jungtiere gefunden, deren Beine noch nicht weit genug entwickelt waren, um selbst zu laufen, weshalb sie von den Eltern mit Futter versorgt wurden. Die Nester waren, ähnlich wie bei Seevogel-Kolonien, sehr nah beieinander gebaut (meist nur zirka 7m voneinander entfernt – weniger als ein erwachsener Maiasaura lang war) und es wurden zwischen 30 und 40 Eier in jedes Nest gelegt. Da sich große Dinosaurier nicht zum Brüten auf die Eier setzen konnten, um die nötige Wärme zu erzeugen, die für den Schlupf benötigt wurde, haben Maiasaura ihre Eier in einen Haufen verrottendes Pflanzenmaterial bestehend aus Blättern und Zweigen gelegt. Durch den Abbau der Pflanzen entstand Wärme für die Inkubation.
Durch den unterschiedlichen Körperbau der erwachsenen und jungen Tiere weiß man, dass sich junge Maiasaura wohl eher zweibeinig fortbewegt haben, während ausgewachsene Tiere eher auf allen vieren unterwegs waren (wobei sie möglicherweise trotzdem auch auf den Hinterbeinen stehend gefressen haben könnten und sich auch so schneller laufend fortbewegen konnten für kurze Zeiten). Da sehr junge Maiasaura einen sehr kindlichen Kopf hatten mit großen Augen und kurzer Schnauze, kann man davon ausgehen, dass sie das typische Kindchen-Schema erfüllen, was erwachsene Tiere dazu verleitet hat, sich um sie zu kümmern. Die Eltern haben sich vermutlich zumindest ein bis zwei Jahre lang um ihre Jungen gekümmert, bis diese groß genug waren, um aktiv aus dem Nest zu laufen und sich selbst Futter zu suchen.
Individuen
Von Maiasaura wurden mehr als 200 Exemplare gefunden aus diversen Altersklassen, was viele Rückschlüsse auf das Wachstum und die Lebensweise von Dinosauriern erlaubte.