Kentrosaurus aethiopicus
Lebensweise
Die Tiere waren in der Lage, auf Höhen von bis zu 1,7 Metern zu fressen, wenn sie auf allen vieren standen, und konnten auf die Hinterbeine aufgerichtet sogar bis zu 3,3 Meter Höhe abgrasen. Für Stegosaurier wird angenommen, dass sie sich von Blättern und Früchten bodennah wachsender Pflanzen ernährten, wobei das Futter kaum gekaut und in größeren Klumpen geschluckt wurde.
Die Stacheln waren vor allem deshalb notwendig, weil Kentrosaurus im Vergleich zu anderen Pflanzenfressern seines Lebensraums relativ klein und gleichzeitig nicht allzu schnell war. Der Lebensraum wurde von diversen Raubtieren wie Allosaurus, Ceratosaurus und Megalosaurus bewohnt, die alle größer und schneller waren als Kentrosaurus. Während die mit Stegosauriern verwandte Gruppe der Ankylosaurier, die später dominanter wurden, auf dicke Knochenpanzer setzten, waren es bei den Stegosauriern vor allem Stacheln und große Knochenplatten, die die Tiere noch größer wirken lassen und so Angreifer abschrecken sollten.
Kentrosaurus war mit seinen 4,5 Metern Länge aber deutlich kleiner als viele andere Stegosaurier. Der bekannteste Stegosaurus aus Nordamerika wurde bis zu neun Meter lang und um die sechs Tonnen schwer, also mehr als viermal so schwer wie ein großer Kentrosaurus.
Individuen
Ab 1909 wurden bei vier Ausgrabungs-Expeditionen Überreste von zirka 50 verschiedenen Kentrosaurus gefunden, die leider großteils im zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Die meisten übrig gebliebenen Knochen sind heute im Museum für Naturkunde in Berlin untergebracht, wo auch ein zusammengebautes Skelett von Kentrosaurus neben einem gewaltigen Giraffatitan brancai, einem zirka 14 Meter hohen Sauropoden (Langhalsdinosaurier), der ebenfalls aus Tansania kam und seinen Lebensraum mit Kentrosaurus teilte, zur Schau gestellt wird.
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