STECKBRIEF:

Übersetzung: ‚Leguanzahn‘ vom Gattungsnamen von grünen Leguanen (‚Iguana‘) und aus dem Griechischen ‚donti‘ (Zahn)
Familie: Iguanodontidae
Zeit: vor 139,3 bis 112,9 Millionen Jahren in der Unterkreide
Verbreitung: Europa, Nordamerika, Asien, Afrika
Lebensraum: Wälder, Wiesen
Lebensweise: Pflanzenfresser, Herdentier
Länge: 10 Meter
Größe: 3 Meter
Gewicht: 3 Tonnen

Lebensweise

Durch seinen Körperbau war Iguanodon in der Lage, Futter auf einer Höhe von vier bis fünf Metern zu erreichen. In seinen Lebensräumen war Iguanodon ein mittelgroßer bis großer Pflanzenfresser und aufgrund seiner Häufigkeit über eine große Bandbreite von Gebieten verteilt vermutlich eine der dominanten Pflanzenfresserarten.
Möglicherweise haben sich junge und alte Iguanodon unterschiedlich fortbewegt. Während die großen, massigen, erwachsenen Tiere längere und robustere Vorderbeine besaßen und somit besser an die Fortbewegung auf allen vieren angepasst waren, hatten junge Iguanodon etwas kürzere und leichter gebaute Vorderbeine. Diese Tiere waren wohl eher zweibeinig unterwegs, wodurch sie sich auch schneller fortbewegen konnten.
Einigen Angaben zufolge ist es möglich, dass sich Iguanodon in Herden fortbewegt haben könnte, ein Verhalten, das auch heute noch recht typisch für einige größere Pflanzenfresser ist (Giraffen leben in losen Sozialgruppen, Elefanten in Herden und auch Flusspferde findet man oft in großer Stückzahl).

Individuen

Bei den ersten Rekonstruktionen von Iguanodon wurde der Daumenstachel erst als Nasenhorn interpretiert und die ersten Darstellungen sahen eher aus wie große Leguane als wirklich die hochbeinigen, schlanken Pflanzenfresser, die Iguanodon definitiv waren. Erst, nachdem mehr Funde bekannt wurden und man ein bessere Verständnis des Körperbaus gewinnen konnte, war klar, dass es sich nicht um langsame, wechselwarme Tiere handelte, sondern um aktive, agile Tiere mit einem Körperbau, der den heutigen Reptilien überhaupt nicht ähnelte. Zwei Individuen wurden gefunden, die Anzeichen von Arthrose aufweisen, was man anhand von übermäßigem Knochenwuchs an ihren Knöcheln feststellen konnte. Möglicherweise weist so etwas darauf hin, dass sie Schutz innerhalb einer Herde hatten, wodurch auch eingeschränkte Tiere bessere Überlebenschancen hatten.